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Schafe scheren

... ist ein sch... G'schäft.

Aber ohne dies keine tolle Wolle. Also ist es zwar anstrengend für Mensch und lästig fürs Tier, aber sehr lohnend.

Denkt daran: Schafe scheren ist nicht in erster Linie "Schafe nackig machen", sondern Wolle ernten!
Deshalb machen wir vorher alles schön sauber: wir haben einen festen Platz, der wird ordentlich gefegt. Die Schafe werden einzeln aus dem Stall geholt, und dabei geführt und nicht über den Boden gezogen.
Während einer das Schaf hält und schert, nimmt ein zweiter die Wolle weg und stopft sie in einen Kissenbezug. Dreckige oder sehr verfilzte Wolle wird gleich aussortiert.

"Erfahrene" Schafe halten eher still als die Lämmer, zumindestens ist das bei meinen so. Wer zuviel zappelt und ungeduldig ist, bekommt auch schon mal eine etwas unfertige "Frisur". Im Zweifel schere ich "pro Schaf", es bleiben also schon mal vereinzelt Locken an schwierigen Stellen stehen. Das macht auch nichts weiter, da die Gotländer ihre Wolle sogar selbst abstoßen. Nach einem Jahr Nicht-Scheren geht die dann völlig verfilzte Wolle in großen Placken ab. Das sieht manchmal echt komisch aus, wie zerrupft präsentieren sich "selbstscherende" Schafe, bis der Prozess fertig ist.

Die starke Filz-Eigenschaft der Wolle ist auch der Grund, warum Gotländer zweimal im Jahr im April und September (den genauen Zeitpunkt bestimmt das Wetter) geschoren werden: bei nur einmaliger Schur ist die Wolle schon total verfilzt und kann nicht mehr kardiert werden. Dafür entsteht bei zweimaliger Schur auch kein Vlies, die Wolle geht in einzelnen Locken ab.

Hat man das Schaf schon mal in den Fingern, Klauenpflege nicht vergessen und andere eventuell nötige Behandlungen!

Die Rohwolle kommt nach Schaf sortiert in einen Kissenbezug und wartet so auf die weitere Behandlung, als nächstes kommt das Putzen und dann das Waschen.